Basis des Vario-Bench Systems ist die Arbeitsplatte aus 19mm MDF. Diese gibt es in der Größe 1200 x 800mm ("Vario-Bench Classic"; entspricht der Größer einer Europalette) oder passend für den Festool MFT ("Vario-Bench 4 MFT") also in der Größe 1102 x 718mm. Alle Bohrungen haben einen Durchmesser von 20 mm und sind damit kompatibel mit handelsüblichen Klemmvorrichtungen und Zubehör für handelsübliche Lochrastertische (MFTs).
Bei den rasterförmig angeordneten Bohrungen ist eine Reihe ausgespart, so dass man nicht in die Löcher sägt, wenn man die Führungsschiene an den, in den Zentralbohrungen (Kreis-Markierung) montierten, Bankhaken anlegt; bei Lochrasterplatten mit 96mm Lochabstand passiert genau das. Das Lochraster hat einen Bohrungsabstand von 100mm. Das macht es leichter, eigene Vorrichtungen zu bauen, die auf dem Lochraster aufbauen, als z.B. bei 96mm. Außerdem ist mir keine einzige Anwendung bekannt, bei der sich ein Abstand von 96mm irgendwie sinnvoll nutzen ließe.
Zusätzlich verfügt die Vario-Bench-Platte an den Rändern über ein spezielles Bohrungsschema, mit dem sich Führungsschiene und Werkstück zueinander ausrichten lassen. Die Führungsschiene läßt sich dabei in 5°- Winkelinkrementen rotieren und das Werkstück in 1°-Winkelinkrementen (1°- 4°) relativ dazu verschwenken. Durch die Kombination aus beiden Schwenkbewegungen ist eine 1°-Auflösung gegeben. Weiterhin gibt es Bohrungen für 67,5°. Die Vario-Bench ist bewußt so dimensioniert, dass sich bei den Winkeln zwischen +/- 45° eine maximale Werkstückbreite von etwas über 600mm ergibt - dem typischen Maß für Küchenmöbel. Zusätzlich verfügt die Vario-Bench auch noch über Langlöcher und ermöglicht damit sogar, „krumme“ Winkelwerte (z.B. bei Treppenstufen) wiederholgenau einzustellen. Außerdem lassen sich damit konische Gratnuten einfach herstellen. Die Bohrungen sind vom oberen zum unteren Rand sowie vom linken zum rechten Rand symmetrisch zueinander. Dadurch lassen sich Werkstück bzw. Führungsschiene um den oberen oder unteren Zentralpunkt rotieren so dass für bis zu 60cm breite Werkstücke eine Bearbeitung von +/- 45° möglich ist (wie bei einer Kappsäge). An den kurzen Seiten gib es zusätzlich je zwei Bohrungen für lange 90° Schnitte (maximale Werkstückbreite von 1050mm).
Alle Winkelbohrungen sind lasergraviert, so dass es keine Ablesefehler oder Verwechselungen geben kann.
Die Vario-Bench Classic Platte verfügt über 10 Stufenbohrungen zur Befestigung mit metrischen Schrauben an Untergestellen z.B. aus Aluminium-Systemprofilen sowie über vier Eckbohrungen für die werkzeuglose Montage und Demontage (siehe Befestigungs-Set). Andere Befestigunsgmöglichkeiten, z.B. auf einem selbstgebauten Untergestell aus Holz, lassen sich natürlich ebenfalls realisieren.
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Die kleine VARIO-BENCH passt auf den Festool MFT und macht das System zugänglich für Nutzer, die schon über diesen Tisch verfügen aber die Vorteile des VARIO-BENCH Bohrungsschemas nutzen wollen oder denen die grosse Platte zu sperrig ist. Die Befestigung erfolgt wie bei der Originalplatte von der Unterseite des MFT ; entsprechende Schraub- muffen und Schrauben sind im Lieferumfang dabei. Die maximale Werkstückgrösse ist natürlich etwas kleiner als bei der Classic Platte.
https://www.sautershop.de/vario-bench-lochplatte-1102-x-718-mm-sa-vb-plate3.0?c=15504
Nicht jeder Hobbyschreiner verfügt über ausreichend Platz und Geld, um sich ausgewachsene Profimaschinen, wie eine Formatkreissäge, in die typischerweise viel zu kleine (Keller-) Werkstatt zu stellen.
Genau arbeiten wollen wir aber trotzdem. Insbesondere wer mit formstabilen Plattenmaterial wie z.B. Multiplex arbeitet, weiß, dass man sich hier keine grossen Ungenauigkeiten erlauben kann, da das Material viel zu steif ist, um mal eben in Form gezwungen zu werden.
Die kleinen (Säge-) Maschinchen, die im Baumarkt und anderswo angeboten werden, sind keine Alternative. Diese versuchen zwar gerne, das Design der Großmaschinen nachzuahmen; höhere Genauigkeiten lassen sich mit ihnen aber aber in der Regel nicht erzielen. Aufwändige Führungen, biegesteife Anschläge etc. sind eben nicht für ganz kleines Geld und bei kleinen Dimensionen zu haben. So bleibt es oft bei einem schlechten Mimikry und daraus resultierenden Ungenauigkeiten und Fehlern, die ja die unangenehme Eigenschaft zu haben scheinen, sich zu addieren statt sich gegenseitig aufzuheben. Ein genau rechtwinkliger Zuschnitt wird damit schnell zu einer unüberwindbaren Hürde. Auch Systeme, die auf der Verwendung von Führungsschienen aufbauen, kranken häufig an den gleichen Problemen, z.B. an nicht biegesteifen Winkelanschlägen etc. Kleinstes Winkelspiel, z.B. in einem Werkstückanschlag, führt dann bei entsprechendem Abstand oft zu nicht mehr tolerierbaren absoluten Abweichungen. Wissen Sie was ich meine? Falls nicht, schauen Sie sich doch einmal dieses Video an: https://www.youtube.com/watch?v=Lb2Sj7eTbI4
Statt eine schlecht funktionierende Maschine zu nutzen, ist es dann genauer, präzise anzuzeichnen und mit einem, an einer Führungsschiene geführten Werkzeug nach Anriss zu arbeiten. Das erfordert allerdings genaue Meßwerkzeuge, wobei Längenmessungen in der Regel einfacher zu bewerkstelligen sind als präzise Winkelmessungen. Wer viel misst, misst viel Mist...
Um die o.g. Probleme zu umgehen und präzises Arbeiten mit der Führungsschiene (wiederholbar) zu erreichen - ohne aufwändige Kalibrierung und unter Vermeidung von Ablesefehlern - ,habe ich die Vario-Bench entwickelt - im Grunde ein Lochrastertisch mit den bekannten Vorteilen, aber ein paar zusätzlichen Löchern und etwas Zubehör. Im Detail stecken die folgenden Konzepte in der Vario-Bench:
Die Vario-Bench-Bankhaken sind aus einem magnetischen Edelstahl gefertigt. Als Zubehör sind die sehr starken Vario-Bench-Magnete erhältlich, die in die Führungschienen von Festool, Triton und Makita passen und in diesen leicht verschieblich montiert werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Führungsschiene IMMER satt an den Vario-Bench-Bankhaken anliegt. Die Führungsschiene läßt sich dadurch auch sehr gut mit nur einer Hand anlegen und wieder abnehmen, also ohne, dass man sich darauf konzentrieren muß, dass die Führungsschiene wirklich sauber an den Bankhaken anliegt – die andere Hand hat man dann für das Werkstück oder das Werkzeug frei.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere beim Sägen von Ausschnitten und beim Fräsen mit der Oberfräse, ergeben sich durch die Verwendung der Vario-Hooks.
Bei Gehrungsanschlägen oder auch Kappsägen gibt es normalerweise Rastpositionen für 45° und 90° Grad – vielleicht noch 67,5°. Alle anderen Winkel werden über eine Skala per Augenmaß eingestellt. Wegen möglicher Ablesefehler (Parallaxe!) ist damit eine wirklich genaue Winkeleinstellung jedoch nicht oder nur schwer möglich. Auch die Wiederholgenauigkeit ist gering, da man es typischerweise nicht schafft, mehrfach genau den gleichen Winkel einzustellen. Bei der Vario-Bench hingegen gibt es für alle volle Grad sowie für 67,5° eine eindeutige Position für die Bankhaken, an der dann die Führungsschiene bzw. das Werkstück positioniert wird.
Dies wird durch einen kleinen Trick erreicht: Die Führungsschiene läßt sich in 5° Winkelinkrementen rotieren und das Werkstück in 1° Winkelinkrementen (1°- 4°) relativ dazu verschwenken. Durch die Kombination der beiden Rotationen ist eine 1°-Auflösung gegeben. Zusätzlich verfügt die Vario-Bench auch über Langlöcher und ermöglicht damit sogar, „krumme“ Winkelwerte (z.B. bei Treppenstufen) wiederholgenau einzustellen. Außerdem sind mit den Langlöchern konische Gratnuten einfach herzustellen. Natürlich braucht man in den allermeisten Fällen nur wenige Winkel, aber würden Sie eine Kappsäge oder einen Winkelanschlag ohne Skala kaufen, also nur mit 45° und 90° Einstellung ? Eben.
Im Grunde genommen funktioniert die Vario-Bench wie eine Kappsäge bei der es für jedes volle Grad eine eindeutige Rastposition gibt.
In der Summe kann es also keine Ablesefehler geben, und kalibrieren müssen Sie auch nichts. Und jeder eingestellte Winkel ist beim nächsten Mal wieder der Gleiche. Außerdem sind alle einstellbaren Winkel genauso präzise einstellbar und zwar unabhängig von der Werkstückgrösse. So können Sie mit lediglich einer Führungsschiene, einer Tauschsäge (oder Oberfräse) und der Vario-Bench mit einer Genauigkeit arbeiten, die Sie sonst nur mit professionellen, grossen Maschinen erreichen können. Das genau war die Idee hinter der Vario-Bench: Ich habe weder Platz noch Geld für solche Maschinen wollte aber trotzdem wirklich genau arbeiten. Was ich mit "genau" meine, können Sie sich hier einmal anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=JWbcMS2bBaU
Das Vario-Bench System ist modular aufgebaut, so dass Sie sich Ihre Vario-Bench ganz nach Wunsch zusammenstellen können.
Die VARIO-BENCH CLASSIC verfügt über zwei Arten von Befestigungsbohrungen: 20mm-Löcher in den Ecken und zusätzlich Stufenbohrungen, die über den Rand verteilt sind. Wenn Sie ein Untergestell aus Aluminum verwenden, können Sie die VARIO-BENCH CLASSIC Platte mit den Zylinderkopfschrauben des Befestigungssets in die Nutensteine verschrauben, die Sie vorher in die Nuten des Untergestells eingeklinkt haben. Alternativ können Sie die beiliegenden Gummipuffer ebenfalls in die Nutensteine montieren. Der Vorteil ist, dass die VARIO-BENCH CLASSIC Platte durch die Gummipuffer an einer seitlichen Bewegung gehindert wird, aber einfach nach oben abgehoben werden kann. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Sie weitere Platten haben und mit dem gleichen Untergestell verwenden wollen. Das kann z.B. eine beschichtete Platte sein, die sich gut zum Einölen/Lackieren Ihrer Werkstücke eignet oder auch eine Frästischplatte. Ausnahmsweise machen wir uns hier eine gewisse Ungenauigkeit, die man zwangsläufig bei der Montage der Gummipuffer hat, zunutze. Die Gummipuffer werden dadurch beim Auflegen der Platte auf das Untergestell immer ein wenig seitlich gequetscht und halten die Platte dadurch spielfrei fest.
Sie können die VARIO-BENCH CLASSIC auch als Schablone verwenden, um sich weitere Arbeitsplatten mit den identischen Ecklöchern herzustellen, die Sie dann einfach und werkzeuglos tauschen können. Dazu brauchen Sie nur die VARIO-BENCH CLASSIC Platte auf die darunterliegende (neue) Platte zu legen und durch die Eckbohrungen der VARIO-BENCH CLASSIC Platte hindurch mit einem 20mm Forstnerbohrer die Eckbohrungen in der neuen Platte zu bohren. So brauchen Sie nur ein Untergestell, haben aber für jede Anwendung (Sägen, Fräsen, Lackieren/Leimen etc.) eine ausreichend grosse Arbeitsfläche. Ich finde das sinnvoller, als viele Funktionen auf einer sehr kleinen Fläche unterzubringen.
Falls Sie ein Untergestell aus Holz nutzen möchten, könnten Sie die Gummipuffer in Einschlagmuttern oder Rampamuffen (jeweils M6) montieren. Wenn Sie die Platte nie tauschen wollen, können Sie auf das Befestigungsset ruhig verzichten und die Platte einfach fest auf dem Holzgestell verschrauben.
https://www.sautershop.de/befestigungsset-fuer-die-vario-bench-arbeitsplatte-sa-vb-fix-kit?c=15503